Vom Holzschuhhersteller zum Dienstleistungsunternehmen
Südlohn (s-n) – Gleich zwei Gründe zum feiern hatte man am Wochenende bei der Firma Gebrüder Robers an der Robert-Bosch-Straße: Das 1926 von Bernhard und Josef Robers gegründete Unternehmen blickte auf 70 Jahre seines Bestehens zurück.
Im Rahmen eines Festes übergab Gerhard Robers vor rund 270 Gästen außerdem die Geschäftsleitung an seinen Sohn Manfred. Der 38jährige Dipl.-Ing. für Holztechnik wird fortan die Geschicke des Unternehmens zusammen mit Josef Tenk leiten.
„Vom Holzschuh zur Schwergutverpackung“ , so umschreibt Gerhard Robers die Entwicklung des Unternehmens, das von einst sieben Mitarbeitern zu einem modernen Produktionsbetrieb mit 35 Beschäftigten gewachsen ist.
Im Mühlenkamp gründeten die Holzschuhmacher Bernhard und Josef Robers 1926 ein Unternehmen, welches maschinell Holzschuhe herstellte. Bisher wurden diese in aufwendiger Handarbeit gefertigt. Ende der 30er Jahre kaufte das expandierende Unternehmen an der Landstraße einen Betrieb, in dem die Produktion unter großzügigeren räumlichen Voraussetzungen fortgesetzt wurde . Als der Absatz an Holzschuhen in den 40er Jahren zurückging wurde dem Produktionsunternehmen ein Holzhandel angefügt, 1959 kam ein Sägewerk hinzu. Paletten und Stalleinrichtungen verdrängten in den 60er Jahren die Holzschuhproduktion völlig und ließen das Unternehmen derart wachsen, daß im Jahre 1978 an der Robert-Bosch-Straße eine Fertigungshalle mit Sägewerk errichtet wurde. Heute dehnt sich das Unternehmen auf einer Fläche von rund 30.000 Quadratmetern im Südlohner Gewerbegebiet aus.
„Die Entwicklung verlagert sich immer mehr in den Dienstleistungsbereich“, umschreibt Manfred Robers, daß heute neben Paletten und Verpackungen auch Verpackungsdienstleistungen ein Standbein der Firma sind. Bei Robers werden Maschinen und Teile bis zu zehn Tonnen, je nach Bedarf, für See- oder Luftfracht verpackt. Mit der Entwicklung von Verpackungssystemen für Unternehmen hat sich der einstige Holzschuh-Hersteller außerdem einen Namen gemacht. Und auch den neuen Medien verschließt sich das Unternehmen nicht: Über das Internet kann man weltweit nicht nur Anfragen an den Betrieb in Südlohn richten, sondern auch etwas über die Firmengeschichte erfahren.
[Münsterland Zeitung – Im Oktober 1999]