Holz-Verpackungen, Paletten und Sägewerk

SÜDLOHN. Luftfracht unterliegt weltweit besonderen Sicherheitsbestimmungen. Daher hat der Exportverpackungs- und Palettenspezialist Gebrüder Robers jetzt auf seinem Betriebsgelände einen vom Luftfahrtbundesamt abgenommenen Sicherheitsbereich mit übersteigsicherem Zaun eingerichtet. In diesem Sicherheitsbereich, der nicht frei für alle Mitarbeiter zugänglich ist, wird Luftfracht in die an der Robert-Bosch-Straße gefertigten Exportverpackungen aus Holz gepackt. „Das ist Teil einer sicheren Lieferkette‘“, erklärt Geschäftsführer Manfred Robers, dass für die Verpackung von Luftfracht besondere Regeln gelten. Seit April ist das Unternehmen so genannter „reglementierter Beauftragter“ in Sachen Luftfracht, der alle relevanten Sicherheitskontrollen unmittelbar im Unternehmen erfüllen kann. Dafür wurden eigens zwei Mitarbeiter – Karina Koers und Ralf Schmitz – am Flughafen in Düsseldorf zu Luftsicherheitsbeauftragten geschult.

„Verpackungen ist unser am stärksten wachsende Bereich“, meint Robers. „Wir sind seit den 90er Jahren mit dem Kreis Borken gewachsen, der gerade in der Industrie zugelegt hat“, betont der Geschäftsführer, dass die positive Entwicklung in der Region auch das von ihm und Josef Tenk geleitete Unternehmen nach vorne gebracht hat.

Anfang mit Holzschuhen

Angefangen hat alles im Jahr 1926 mit einer Holzschuhproduktion. Vom Sägewerk und der Herstellung von Stalleinrichtungen hat sich Robers zum Hersteller von Holzpackmitteln und Paletten entwickelt und baut seit 1992 auch Exportverpackungen für große Teile. Heute ist die Fertigung von Schwergutverpackung für Maschinen- und Anlageteile mit einem Gewicht von bis zu 140 Tonnen kein Problem für das expandierende Unternehmen. Los ging es vor etwas über 20 Jahren mit 30 Tonnen schweren Teilen für eine Schleusenanlagen, die nach Tschechien verschifft wurde. Exportverpackungen, Kisten sowie Verpackungen für Maschinen und Anlagen und Paletten stellen die Gebrüder Robers in Südlohn her. „Verpackungen ist unser am stärksten wachsende Bereich“ Manfred Robers, Geschäftsführer

An einem zweiten Standort in Voerde steht dem Unternehmen eine 1200 Quadratmeter große Halle zur Verfügung, in der im Zwei-Schicht-Betrieb das Exportverpackungsprogramm für einen Kunden just-in-time bereitgestellt wird. An der Robert-Bosch-Straße verpackt das Unternehmen Maschinen und Anlagen bis zu einem Gewicht von etwa 20 Tonnen. Größere Teile, wie zum Beispiel Schiffsgetriebe, werden direkt beim Hersteller seetüchtig oder als Luftfracht verpackt. Als Schwertransport auf der Straße, mit dem Schiff oder mit dem Frachtflieger gehen die Maschinenverpackungen dann an Kunden, die weltweit angesiedelt sind. Sie werden auch schon mal mit einem größeren „Paket“ von Robers von dem größten Frachtflieger der Welt, der Antonow-124, angeflogen. Dafür allerdings reicht der Luftfracht-Sicherheitsbereich bei Robers in Südlohn dann nicht mehr aus…

(Quelle: Münsterlandzeitung)

Ein riesiges Maschinenteil vor....

Ein riesiges Maschinenteil vor….

.... und nach der Verpackung durch Robers

…. und nach der Verpackung durch Robers

Immer mehr Hersteller von Holzpackmitteln, Paletten und Kisten entwickeln sich zu Logistik-Experten.

Für eine Transportverpackung braucht man ein paar Bretter, einen Hammer und eine Hand voll Nägel – oder? Weit gefehlt. Die deutsche Industrie als Exportweltmeister verlangt nach leistungsfähigen Alleskönnern. Viele Produzenten von Holzpackmitteln, Paletten und Kisten reagieren auf diese Ansprüche, indem sie ihr Angebot zunehmend in Richtung Logistik-Dienstleistungen ausweiten.

Exportweltmeister ist Deutschland nicht nur durch die global tätigen Großunternehmen, sondern auch durch die große Zahl an mittleren und kleinen Industriebetrieben, die erfolgreich auf ausländischen Märkten tätig sind.  Sie alle benötigen für den sicheren Versand ihrer Produkte, Maschinen- und Anlagengüter Verpackungs-, Transport- und Versandhilfsmittel wie beispielsweise Paletten und Kisten. Das Angebot der Firmen, die diese Verpackungen produzieren, geht mittlerweile über die rein handwerkliche Leistung hinaus: „Viele Unternehmen bieten ihren Kunden inzwischen Leistungen von der Produktion maßgeschneiderter Packmittel über die Lagerlogistik bis hin zum Versand von Waren jeder Größe ins In- und Ausland an“, hat der Bundesverband Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung (HPE) beobachtet.

„Wenn der Kunde es wünscht, bekommt er von uns ein Rundum-Sorglos-Paket“, betont auch Dipl.-Ing. Manfred Robers, Geschäftsführer der Firma Gebr. Robers GmbH aus Südlohn. Gemeinsam mit Josef Tenk führt er das Unternehmen, das sich seit der Gründung 1926 in Familienhand befindet und in der Region auch als Paletten-Robers oder PARO bekannt ist. Neben den reinen Verpackungsleistungen bietet die Firma als auditiertes Fachgruppenmitglied des HPE umfangreiche logistische Dienstleistungen: Von der Verpackungsberatung über die Verpackung von Industriegütern aller Art inklusive Korrosionsschutz bis hin zu Containerstau sowie der Gewährleistung einer sicheren Ladungskette. Auf Wunsch des Kunden wird die Einlagerung und Kommissionierung übernommen, werden Versanddokumente erstellt sowie Transportleistungen durchgeführt oder vermittelt. Die Auftragsabwicklung verläuft termingerecht und EDV-gesteuert.

Im Frühjahr feierte die Südlohner Firma, die 70 qualifizierte Mitarbeiter beschäftigt, ein „schwerwiegendes“ Jubiläum: Die 250. Großanlage innerhalb von fünf Jahren in der Gewichtsklasse XXL von 75 bis 125 Tonnen wurde für den Export nach Übersee versandfertig verpackt.  Obwohl der Umgang mit Schwergewichten mittlerweile zum Tagesgeschäft des Unternehmens gehört, sind Aufträge wie beispielsweise der Luftfracht-Spezialtransport nach Hyderabad in Indien etwas besonders: 80 Tonnen Anlagenteile, verpackt von Robers, wurden mit dem größten kommerziell in Serie eingesetzte Frachtflugzeug der Welt, der Antonov 124-100, transportiert.

Die Herstellung von Holzpackmitteln ist ein Gewerbe mit großem Flächenbedarf: Sägewerk, Kranbahnhalle und Lagerhallen nehmen viel Platz in Anspruch. Da die zu verpackenden Maschinen immer größer und schwerer werden, kostbare Lagerkapazitäten bei den Kunden minimiert werden sollen und die Nachfrage nach Just-in-time-Lieferungen zunimmt, hat der Südlohner Familienbetrieb in diesem Jahr seine 50.000 Quadratmeter große Betriebsfläche um 4.000 Quadratmeter erweitert und in eine neue Produktionshalle sowie in zwei Palettentrocknungshallen investiert.

[IHK Wirtschaftsspiegel – Im September 2009]

Schwere Maschinen werden fachgerecht zerlegt, auf Kisten aufgeteilt und per LKW auf die Reise geschickt.

Schwere Maschinen werden fachgerecht zerlegt, auf Kisten aufgeteilt und per LKW auf die Reise geschickt.