Verpackungsspezialisten sorgen für Sicherheit im Container

Millionen Transport-Container werden weltweit tagtäglich beladen, entladen und umgeschlagen. Spezialisierte Exportverpacker sorgen dafür, dass die darin transportierten Güter weder auf dem LKW, noch in der Bahn oder auf hoher See Schaden nehmen. „Die richtige Verpackung ist dabei das A und O. Ganz gleich welches Produkt: Ungeschützt sind Korrosionsprobleme und Beschädigungen vorprogrammiert, denn ein Container ist ein Transportmittel, und keine auf das Produkt zugeschnittene Verpackung“, erklärt Dipl.-Ing. Manfred Robers von der Firma Gebr. Robers GmbH in Südlohn.

Früher wurden Waren mit aufwändigen Holzkonstruktionen im Container selbst gesichert. Da heute allerdings der Grundsatz „Zeit ist Geld“ im Vordergrund steht und nur Container-Standzeiten von drei bis vier Stunden kostenlos sind, kommt es auf eine schnelle Verladung und Sicherung der zu transportierenden Produkte an. Deshalb werden heutzutage überwiegend Kisten und Schlittenkonstruktionen aus Holz angefertigt, die auf die Maße des Containers – nach internationalem Standard 20 oder 40 Fuß lang – zugeschnitten sind. Darauf werden die Waren befestigt und nach individuellen Vorgaben verpackt. Anschließend verfrachtet ein Gabelstapler das Stückgut schnell und sicher für die große Reise – Ladungssicherung inklusive. Einziger Wermutstopfen: Europa und die USA verwenden unterschiedliche Standardmaße für den Versand, das heißt, europäische Standardpaletten und internationale Containermaße besitzen unterschiedliche Abmessungen. „Das ist ärgerlich, wir kommen aber dank der Flexibilität unserer Branche gut damit klar und fertigen individuelle Containerverpackungen in passender Größe“, so Manfred Robers.

Die Lieferkette ist entscheidend

Die Wahl der richtigen Verpackung hängt von der entsprechenden Lieferkette, den wirtschaftlichen Faktoren und dem Sicherheitsaspekt ab. Bei dem so genannten Haus zu Haus Versand, das bedeutet die Beladung beim Hersteller oder Verpacker und die Entladung beim Kunden, kann eine optimierte Verpackung aus verschiedenen konstruktiven Lösungen wie Holzschlittenkonstruktion, Böden oder Kisten, aber immer mit einer Korrosionsschutzverpackung gewählt werden.

„Die Korrosionsschutzverpackung besteht dabei aus Verbundfolie und Trockenmittel“, so Manfred Robers. Bei Sammelladungscontainern, also solchen, die einen Vorlauf zum Ausgangshafen oder einen Nachlauf vom Zielhafen bis zum Kunden haben, oder Container die in den Häfen entladen werden, sieht die Sache allerdings anders aus: Hier ist eine stabile Außenverpackung in Form einer Kiste mit Korrosionsschutzverpackung aufgrund der Belastung bei Lagerung und Umschlag sowie der geforderten Sicherheit gegen Beschädigungen und Diebstahl notwendig.

Schutz vor äußeren Einflüssen

Außen- und Korrosionsschutzverpackung verfolgen einen gemeinsamen Zweck: Den Schutz und Erhalt transportierter Waren. „Sowohl im LKW, als auch im Zug oder auf dem Schiff wirken erhebliche Kräfte auf die in den Containern befindlichen Waren ein“, erklärt Manfred Robers. Sowohl der korrekten Packgutsicherung in der Transportverpackung, als auch der Sicherung der Verpackung im Container komme eine erhebliche Bedeutung zu. „Wird hier etwas falsch gemacht, kann bei schwerer See, Bremsvorgängen auf der Autobahn oder auch bei Aufsetzstößen beim Verladen des Containers schnell etwas zu Bruch gehen. Deshalb legt  die Gebr. Robers GmbH größten Wert auf das korrekte Verpacken aller Transportgüter.“ Ein weiterer Gefahrenpunkt sind sich verändernde Klimazonen und die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht: Klimaschutzverpackungen mit innerem Trockenmittel und der Einsatz technisch getrockneten Holzes, um zusätzlichen Feuchtigkeitseintrag zu verhindern, sorgen hinsichtlich des zwangsläufig im Container entstehenden Kondenswassers für Abhilfe.

Hölzer werden hitzebehandelt

In fast allen Ländern gibt es strenge Importvorschriften für Massivholz. Hintergrund ist der Schutz der heimischen Flora vor eingeschleppten Schädlingen. Der diesem Schutz zugrunde liegenden Richtlinie „ISPM 15“ („International Standard for Phytosanitary Measures“) haben sich fast alle Länder angeschlossen. Das von der Internationalen Pflanzenschutzvereinigung IPPC entwickelte Regelwerk legt die zulässigen Behandlungsmethoden und die Kennzeichnung für Holzverpackungen fest. Besonders ausgestattete und dafür zugelassene Firmen dürfen danach das Holz für den Export vorbereiten. Das bedeutet aber nicht, dass das Holz in irgendeiner Form chemisch behandelt wird: Hitze heißt das Zauberwort. „Alle im Container vorhandenen Holzteile müssen hitzebehandelt sein. Sie werden eine halbe Stunde bei 56 Grad Celsius erwärmt und so werden alle möglicherweise vorhandenen Schädlinge abgetötet“, erklärt Manfred Robers. „Nach der Behandlung werden die Verpackung und alle im Container eingesetzten Stauhölzer gekennzeichnet, um mögliche Kontrollen ungehindert zu passieren“.

Der Zoll schaut genau hin

Ein Hinderungsgrund kann sich spätestens bei der Zollkontrolle ergeben. Ist hier ein Holzstück nicht wärmebehandelt worden und entsprechend gekennzeichnet, bleibt der Container dort, wo er ist oder wird sogar zurückgeschickt. Für die verpackten Produkte problematisch wird es außerdem, wenn die Korrosionsschutzverpackung bei der Zollkontrolle geöffnet wird. „Der Zoll überprüft zuerst, ob die Packliste mit den Versandpapieren übereinstimmt“, so der Experte. Trotz Übereinstimmung kann es allerdings vorkommen, dass die Verpackungen geöffnet werden. Steht die Ware danach längere Zeit, kann es in der Seeluft im Hafen oder in subtropischem Klima an Land zum Beispiel bei Metallwaren zu unerwünschter Rostbildung oder bei elektrischen Vorrichtungen zu nachhaltigen Funktionsschäden kommen. Für Abhilfe sorgen hier Plomben und Siegel, die vom Verpacker vor dem Transport zum Schiff an der verpackten Ware angebracht werden. Dann kann sich der Empfänger sicher sein, dass er unbeschädigte und funktionierende Produkte bekommt.

[HPE – Im April 2010]

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PARO-Containerbeladung