„Grüne“ Packmittel
Holz macht aus Kisten und Paletten echte Naturschützer
Das Thema „Klimaschutz mit Holz“ ist in den Köpfen der Verbraucher angekommen. Holz-Fertighäuser, massive Möbel und edle Parkettböden aus dem nachwachsenden Rohstoff sind schon lange nicht mehr nur bei Umweltfreunden gefragt und begehrt. Was allerdings kaum jemand weiß: Auch Packmittel aus diesem Naturmaterial tragen erheblich zum Schutz des Weltklimas bei, denn das verwendete Holz speichert während seines Wachstums große Mengen des klimaschädlichen Kohlendioxids (CO2). Und da es bei seinem Einsatz als Hauptbestandteil von Paletten, Kisten & Co. ohne zusätzliche chemische Behandlung auskommt, werden auch die transportierten Güter nicht mit bedenklichen Stoffen belastet. Damit erhält der Endkunde Produkte, die keine gesundheitsschädlichen Bestandteile enthalten können.
„Allein rund fünf Millionen Kubikmeter Holz aus überwiegend nachhaltiger Forstwirtschaft wurden 2009 zu Holzverpackungen, Paletten und Holzpackmitteln verarbeitet“, so Dipl. Ing. Manfred Robers von der Firma Gebr. Robers GmbH in Südlohn. Jeder Kubikmeter davon leistet einen Beitrag zur CO2-Minderung: Je mehr Holz genutzt und deshalb in Form zusätzlicher Waldfläche neu angepflanzt wird, desto größer ist dieser Effekt. Eine einzige Fichte kann im Laufe von rund 100 Jahren bis zu 1,8 Tonnen des klimaschädlichen CO2 aufnehmen und in Holz umwandeln. „Packmittel aus Holz sorgen also für eine Absenkung des Kohlendioxidspiegels in der Atmosphäre und je länger sie genutzt werden, desto größer ist das Umweltschutzpotenzial“, so, Dipl. Ing. Manfred Robers.
Das Holz ist schadstofffrei
Im Sinne der Umwelt mindestens genauso wichtig ist der Umstand, dass bei der Herstellung der Paletten und Transportkisten in Deutschland in aller Regel keine Holzschutzmittel verwendet werden. Dies gilt für chemische Stoffe wie etwa das außerhalb Europas anzutreffende Flammschutzmittel „Tribromphenol“, sowie für Fungizide und antibakterielle Stoffe gleichermaßen. Regelungen dazu finden sich beispielsweise in den Bauvorschriften für die Europalette oder die CP-Paletten für die chemische Industrie. „Das macht absolut Sinn, denn Holz ist von Natur aus sehr widerstandsfähig gegen äußere Einflüsse und entspricht hitzebehandelt den weltweit gültigen Importvorschriften“, erklärt Robers. So wies die Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft in Braunschweig nach, dass bestimmte Holzarten über antibakterielle Eigenschaften verfügen. Aber nicht nur das: Vollholz aus hiesigen Breiten weist laut einer aktuellen Expertise des Johann Heinrich von Thünen-Institutes natürlich vorkommende, chemische Elemente wie Calcium, Kalium oder Magnesium nur in den Mengen (<1%) auf, die für die Nährstoffversorgung und das Wachstum des Baumes notwendig sind. „Die Untersuchung gelangt insgesamt zu dem Schluss, dass alle im Holz vorkommenden Stoffkonzentrationen weit unter den in der Altholzverordnung festgelegten Grenzwerten liegen. Damit sind Unternehmen, die unbehandeltes Vollholz beschaffen und für die Herstellung ihrer Transportprodukte verwenden, immer auf der richtigen, umweltgerechten Seite.“
Das Leben nach jahrelangem Gebrauch
Alte Holzverpackungen und Paletten können wiederverwendet, repariert, stofflich verwertet oder energetisch genutzt werden. „Sie erfüllen ohne weiteres die Anforderungen der Verpackungsverordnung an die Wiederverwendung und Verwertung sowie die Grenzwerte für die Schwermetallkonzentration“, erklärt der Experte. Ein ganz wichtiges Abgrenzungskriterium gegenüber anderen Packstoffen ist die Reparaturfähigkeit: Holzpackmittel können mit Teilen anderer, beschädigter Kisten und Paletten oder unter Einsatz von neuem Holz repariert werden. Eine andere Variante ist das Recycling: Dabei wird das Holz zerkleinert und von Störstoffen wie Nägeln befreit. Die Recyclinghackschnitzel oder -späne können in der Spanplattenindustrie eingesetzt werden und erwachen dann als Möbel oder im Holz-Fertigbau zu neuem Leben. Sind Wiederverwendung oder stoffliche Verwertung nicht möglich, kann das Holz auch als regenerative und CO2-neutrale Biomasse in den natürlichen Kreislauf zurückgeführt werden.
[HPE – Im Juni 2010]